Ein Inforeicher und herrlicher Tag Milchschafhalterexkursion 2019

Detailreiche und gekonnte Vorstellung des Betriebs durch Betriebsinhaber Gerhard Ertel
Den Stall, die Milchkammer und Tiere betreut die Chefin Erika Ertel, wie man von Ihr hört.
Informative Zwiegespräche zum Stall

Beim Infotag war die Beteiligung aus ganz Bayern besetzt.

Aus Franken Oberpfalz Niederbayern Oberbayern waren Teilnehmer vertreten.

Auch kulturell war der Tag ein Erfolg

Top of Burgruine Lichtenegg

ca. 20 Teilnehmer kamen auf dem Hof der Familie Ertel. Zunächst stellte Herr Gerhard Ertel den Betrieb vor. Dazu hielt er einen Betriebsspiegel für die Teilnehmer bereit. Der Hof war 1992 vom Onkel übernommen worden. Er wurde zwischenzeitlich komplett umgebaut. Auf ca. 10 ha Eigenfläche wurden im Nebenerwerb zunächst Fleischschafe gehalten. Ab 2002 wurde dann auf Milchschafe umgestellt. Dies hat sich ergeben, da eine Molkerei in der Nähe Schafmilch zur Verarbeitung suchte. 2005 kam ein zweiter Betrieb in Tschechien mit Ackerbau dazu, der von Herrn Ertel und seinem Sohn von Ernhüll aus mitbewirtschaftet wird. 2008 wurde ein neuer Schafstall mit Melkhaus gebaut. .

Der Betrieb ist Bio-Betrieb und seit 1992 Mitglied bei Bioland. Es werden ca. 100 Ostfriesische Milchschafe auf 16 ha Ackerland und 3 ha Grünland gehalten. Die Milch wird an die Molkerei Wohlfahrt verkauft.

Sehr interessant war die Stallbaulösung und der Melkstand mit Technik von Westfalia. Frau Ertel führte vor, wie die Milchschafgruppen in den Melkstand ein- und ausgetrieben werden. Es gab manches raffinierte Detail zu entdecken, dass die tägliche Arbeit erleichtert. Zur Milchkühlung hat sich die Eiswasserkühlung bewährt. Interessant auch der Stall selbst, der in Holzbauweise errichtet wurde. Behördlicherseits war ein Sheddach vorgeschrieben. Er verfügt über einen stark erhöhten, befahrbaren Futtertisch und traufseitige Treibgänge. Durch den erhöhten Futtertisch werden Lämmer vom Futtertisch fern gehalten. Die Gruppeneinteilung ist variabel und die Einrichtung wird zum Ausmisten entfernt.

Frau Ertel führte uns auch den Austrieb der Mutterschafe auf die Weide vor. Heute kamen die Muttern auf eine weiter entfernte Weide. Ungewöhnlich war auch, dass der Betrieb über wenig Grünland verfügt und Mastlämmer und Mutterschafe getrennt auf Ackerflächen, die mit Luzernegras eingesät wurden, geweidet werden. Eine sehr interessante Möglichkeit für einen Biobetrieb, der einen größeren Anteil an Hauptfruchtleguminosen zur N-Fixierung in der Fruchtfolge benötigt.

Die Lämmer bleiben 6 bis 8 Wochen an der Mutter und werden dann abgesetzt. Jährlingsschafe werden wegen der besseren Mastleistung mit einem Dorperbock gedeckt und alle Lämmer ausgemästet. Ansonsten wird ein Ostfriesischer Bock eingesetzt, die Remonierungsrate beträgt 15%.

Mittags wurden wir von Familie Ertel bestens bewirtet. Es gab Salate und Schafsleberkäse. Der Leberkäse war nur mit Lammfleisch, ohne Schweinefleisch und nach Bioland-Richtlinien hergestellt. Dabei wurde als Fettanteil Sonnenblumenöl zugesetzt und kein Pökelsalz, sondern Natriumcitrat verwendet.

Nachmittag ging es zur Burgruine Lichtenegg in der Gemeinde Birgland. Dabei bekamen wir eine Führung vom Vorstandsmitglied des Fördervereins, Herrn Pillhöfer. Er berichtete aus erster Hand von den vielen Arbeitseinsätzen, die nötig waren, um die Ruine zu erhalten und teilweise wieder aufzubauen.

Die Burg Lichtenegg ist vermutlich im 11. Jahrhundert entstanden. Sie schützte die Handelsstraße zwischen Nürnberg und Prag und wurde vermutlich im 30jährigen Krieg zerstört. Die Besitzer der Adelsburg wechselten oft, letzter Besitzer war Graf Preysing. Die Burg steht an der Grenze zwischen Oberpalz und Mittelfranken auf einer Bergkuppe und bietet einen fantastischen Rundblick.

Direkt am Zugang zur Burg befindet sich ein Gasthaus. In diesem ließen die Milchschafhalter den schönen und lehrreichen Ausflug bei Kaffee und Kuchen ausklingen.

Unser Dank gilt Familie Ertel für die herzliche Aufnahme, die ausführliche und ehrliche Hofführung und die tolle Bewirtung.

Außerdem unserem Vorstand und Familie Ertel für die gute Organisation.

gez. Martina Zengel

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Milchschafhalterexkursion

Einladung zum Infotag 2019

Unser diesjähriger Infotag führt uns zur Familie Ertel

Hof der Familie Ertel
HHof der Familie Ertel

Wann:  Sonntag, 7. Juli 2019
Treffpunkt:  9 Uhr 30  auf dem Betrieb

Familie Ertel
Ernhüll 2
91242 Weigendorf

Familie Ertel betreut auf ca. 17 ha Nutzfläche einen modernen Milchschafbetrieb mit etwa 100 ostfriesischen Milchschafen.
Es gibt hier sicher aktuelles zu hören und zu sehen.
Ein angehender Zuchtbetrieb mit all den Erfolgserlebnissen, aber auch Tücken und Schwierigkeiten.
Nach einer umfangreichen Hofbesichtigung und dem anschließenden Mittagessen wollen wir ca. um 13 Uhr 45 einen kulturellen Teil zur nahe gelegenen Burgruine Lichtenegg  mit prof. Führung aufbrechen.
Einstmals Reichsburg der staufischen Reichsvogtei Nürnberg und neubömische Amtsburg.

Anschließend noch ein gemütlicher, informativer und freundlicher Abschiedsratsch bei Kaffee und Kuchen oder kleiner Brotzeit im Schloßgarten beim alten Schloss-Wirt.

Familie Ertel und die Vorstandschaft freut sich auf zahlreiche Beteiligung

Anmeldung beim Vorsitzenden erwünscht
Tel +49 8670 748

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Geschützt: WDL Tagung

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Rückblick JHV 2019


Jahreshauptversammlung
Vereinigung Bayerischer Milchschafhalter e.V.
am 07. April 2019 in Allershausen.

Der Vorsitzende Anton Ebner konnte neben zahlreichen Mitgliedern, die teils von weither angereist waren, René Gomringer, Geschäftsführer der Landesverbandes Bayerischer Schafhalter e.V. und Referent, sowie Frau Gebendorfer vom Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt, begrüßen.

Zunächst gab Anton Ebner einen Rückblick über das vergangene Jahr, in dem wieder viele Aktivitäten des Vereins stattgefunden hatten. Weiter wurde ihm selbst zum runden Geburtstag gratuliert.

Es folgten Entlastung des Kassiers und Neuwahl von Schriftführerin (Martina Zengel) und Beisitzer (Peter Mangold).

Weiter wurde über das Ergebnis der ersten Besprechung der Arbeitsgruppe zur „Weiterentwicklung der Zucht bei den Rassen Ostfriesisches Milchschaf und Lacaune“,an der Bayerische und Baden-Württembergische Milchschafhalter teilnahmen und in der Vereinsmitglieder stark vertreten sind, berichtet. Themen dort waren Maedi-Sanierung, Milchleistungsprüfung, Zuchtprogramme, das EDV-Programm OviCap und der Zuchttierkauf. Es wurde deutlich, dass es zahlreiche Probleme gibt, die es zu lösen gilt, um die Milchschafzucht auch in größeren Zuchtbetrieben voranzubringen. Zunächst soll an den Problemen der Kompatibilität der verschiedenen EDV-Programme (MLP-LKV, OviCap und Herdenmanagementprogramme) und ihrer Tauglichkeit in der Praxis im Stall und Melkstand weitergearbeitet werden, um die Milchleistungsprüfung und Herdbuchzucht zu vereinfachen und auch in größeren Beständen zu ermöglichen. Einige Mitglieder werden sich hier aktiv einbringen.

Vortrag von René Gomringer, Informatives und Neues aus dem Bayerischen Landesverband:

Der neue Geschäftsführer, Herr Bartl, Nachfolger von R. Gomringer, wird vorgestellt, er ist bereits in der Einarbeitungsphase.

Die Geschäftsstelle des Landesverbandes befindet sich seit ein paar Jahren in Poing-Grub, zusammen mit Herdbuchgesellschaft und Ziegenzuchtverband, daher ist i.d.R. immer ein Ansprechpartner erreichbar.

Er gab einen kurzen Abriss über die Entwicklung der Schafhaltung in Bayern, wonach Betriebs- und Tierzahlen rückläufig sind. Insbesondere kleinere und mittlere Schafhalter geben auf. Dies könnte auch mit dem Herdenschutz zu tun haben!

Damit war man beim Thema „große Beutegreifer“. Herr Gomringer berichtet über den Aktionsplan Wolf, der endlich verabschiedet wurde. Dies wird einerseits begrüßt, da jetzt einige offene Fragen geregelt wurden, wenn auch die Schäfer mit diesem Plan nicht zufrieden sein können. Der Wolf sei nun auch im Ostallgäu eindeutig nachgewiesen und eigentlich müsse man in allen Gegenden Bayerns mit Wolfsübergriffen rechnen. Gerade der Schutz kleiner und mittlerer Herden ist mit unverhältnismäßig hohen Kosten und Arbeitsaufwand verbunden. Es fand ein Austausch über Schutzmaßnahmen, wie entsprechende Zäunung und Herdenschutzhunde statt.

Weiteres Thema war die Situation zur Blauzungenkrankheit. Nach Fällen Ende Februar in Baden-Württemberg wurde die Restriktionszone weit nach Bayern hinein ausgeweitet. Dies bedeutet sehr große Einschränkungen hinsichtlich des Verbringens von Schafen über Gemeindegrenzen hinweg. Wanderschäfer und auch Koppelschäfer mit Flächen in betroffenen  Gemeinden haben große Schwierigkeiten ihre Tiere auf die Weiden aufzutreiben. Erst durch weitere Ausweitung der Sperrzonen und Impfung könnte sich die Lage normalsieren. Es sei jedoch 2019 auch mit Absagen von Bockmärkten und Schäferfesten zu rechnen.

Es wurde deutlich, wie wichtig das Engagement des Landesverbandes ist, der sich für die Belange der Schäfer in der Politik und bei Behörden einsetzt.

Mitglied Michael Kämmer gibt einen Rückblick über die internationale Milchschaftagung vom 12. bis 14.10.2018 in Hannover. Dort wurde ein hochinteressantes Vortrags- und Besichtigungsprogramm geboten. Die Tagung war von 5 Vereinsmitgliedern besucht worden.

Geplante Aktivitäten für 2019 sind:

07.07.2019: Vereinsausflug zur Schäferei Ertel in die Oberpfalz.

01.09.2019  Teilnahme an der 70-Jahr-Feier des Schäfervereins Burgsalach in Thalmässing.

12. und 13.10.2019: Wollmarkt Vaterstetten.

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Vorstandschaftsänderung

Nach einer Wahl bei der Jahreshauptversammlung der Milchschafhalter in Allershausen übernimmt Martina Zengel das Amt der Schriftführung von Annemarie Lohner

Zum Beisitzer wurde Peter Mangold aus Sulzberg in die Vorstandschaft nachgewählt.

Wir begrüßen die beiden in  der Vorstandschaft der Vereinigung der Bayerischen Milchschafhalter e.V. in den neuen Ämtern sehr herzlich.

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